Am 8. Jänner 2013 ist Leopold Kössl im 88. Lebensjahr friedlich entschlafen. So steht es auf seiner Parte, und davor lesen wir: nach einem erfüllten, arbeitsreichen und von liebevoller Sorge um die Familie getragenen Leben.
An Arbeit und Betätigungsfeldern hat es ihm nie gemangelt – Gastwirt, Familienvater, in Vereinen tätig - und dennoch hat er sich 15 Jahre lang als Mandatar der WVP im Gemeinderat in den Dienst der Allgemeinheit gestellt: von 1977 bis 1992 hat er durch sein politisches Wirken und seinen persönlichen Einsatz einen wesentlichen Beitrag für Waidhofen an der Ybbs und hier vor allem für seinen Ortsteil St. Leonhard geleistet. Er war in hohem Maße bemüht, die Interessen der Bevölkerung zu vertreten – dazu haben ihn neben seinem Beruf als Gastwirt sein Fachwissen und sein großes Verantwortungsbewusstsein ideal befähigt. Dass er dabei immer freundlich war – sein Lächeln hat sich wohl allen, die ihn gekannt haben, eingeprägt – hat dazu beigetragen, dass er quer durch alle politischen Parteien überall geschätzt und beliebt war.
15 Jahre in einer politischen Tätigkeit – das bedeutet auch viele Entbehrungen für die Familie. Geprägt vom Krieg, einen eigenen Betrieb führen, für die Familie da sein und dann auch noch ein politisches Mandat ausführen – das ist nicht selbstverständlich. Und Leopold Kössl war ganz sicher ein Mensch, dem die heute anzutreffende Politikerverdrossenheit absolut nicht gerecht würde. Es sind Menschen wie er, von denen wir noch viel lernen können, was es heißt, Kommunalpolitiker zu sein. Nicht zu fragen, was habe ich davon, sondern davon beseelt zu sein, sich einzubringen und zu geben, und dabei nie die Bodenhaftung zu verlieren. Es sind Menschen dieses Schlages, die der Politik das Vertrauen wiederbringen können, das sie eigentlich braucht. Mit Leopold Kössl verliert Waidhofen einen Politiker, der für seine Verdienste 1992 mit dem silbernen Ehrenzeichen der Stadt Waidhofen wurde. Lieber Leopold, unser Beileid gilt deiner Familie - dir darf ich hier versichern, dass wir dir in der WVP ein ehrenvolles Angedenken bewahren werden.
Werner Krammer, WVP-Obmann