Im August wurde die Mountainbikestrecke am Schnabelberg eröffnet. Etwa zeitgleich auch die Strecke am Rabenberg. Dort leisteten junge Mountainbikebegeisterte erste Vorarbeit.
Gemeinderat und selbst leidenschaftlicher Mountainbiker Herwig Rohringer nahm in der Entstehungsgeschichte eine wichtige Vermittlerrolle ein. „Es gilt hier viele Nutzerinteressen unter einen Hut zu bringen, aber wie bei so vielem im Leben geht es nur miteinander“, ist Rohringer sicher. „Weil es auch unter Mountainbikern schwarze Schafe gibt, gab es seitens der Grundbesitzer auch Ängste vor Zugeständnissen, gerade die mediale Berichterstattung über ungeklärte Haftungsfragen trug ihres dazu bei“, so Rohringer. Mit der Hilfe der Stadt, den Bundesforsten und den offenen Grundbesitzern wurde die Strecke am Schnabelberg aber nun Wirklichkeit. Bei den Trails handelt es sich teilweise um sogenannte „Shared Trails“, also Wege, die von Bikern und Wanderern benutzt werden. Es gilt also Vorsicht und vor allem gegenseitige Rücksicht. Gegenüber Mensch und Tier.
Das Miteinander zieht sich durch – bei Entstehung und Bau - allen voran das Bike-Team Ginner und das Team von Lietz Sport Racing packten gemeinsam an um technisch herausfordernde und damit für den Mountainbike vergnügliche Strukturen zu schaffen.
Über Stock und über Stein geht es bei der Trailstrecke des Geschwindigkeitsgrades S 3. Die Skala orientiert sich an der technischen Herausforderung und reicht von S0, sehr leicht, bis S5 extrem schwer. Der Name Single-Trail beschreibt einen Pfad, den man nicht zu zweit nebeneinander befahren kann.
"Natur und Mensch“ im Einklang
Sicheres Wandern und Radfahren zu gewährleisten, andererseits den Wald, die Tiere, die intakte Natur zu schützen, das ist das Spannungsfeld des Groß-Projektes Natur und Mensch, für das sich in erster Linie Vizebürgermeister Mario Wührer verantwortlich zeichnet. Es gilt dabei unterschiedliche Nutzungen, wie Jagd, Forstwirtschaft, Weidewirtschaft und Freizeitnutzung, zu verbinden.
Die Mountainbikestrecken sind ein sichtbares Ergebnis aus dem Projekt, das auch den Anrainern und Jagdausübungsberechtigte von Atschreith vorgestellt wurde und in einem großen Miteinander von allen Anspruchsgruppen enstand. Langfristiges Projektziel ist ein gesundes, sichtbares Wild, sowie geregelte Besucheraktivitäten.
Platz für alle im Wald
Damit auch der Wald und seine Bewohner geschützt werden, wurden bei der fertigen Mountainbikestrecke am Schnabelweg Wegmarkierungen angebracht und Nutzungszeiten festgelegt. Miteinander und gegenseitige Rücksicht seien das Um und Auf, damit in Zukunft alle den Wald genießen können. Bike-Ombudsmann in Person von Herwig Rohringer steht bei Nutzungskonflikte zur Seite. Er zititert schmunzelnd: „Ein Mountainbiker hinterlässt nichts, nicht mal Bremsspuren.“
FAIRPLAY BITTE AUCH BEIM MOUNTAINBIKEN
• Nur auf markierten Strecken fahren.
• Nur in der erlaubten Zeit biken - siehe www.waidhofen.at/mountainbike
• Nicht querfeldein über Weide- und Almflächen abseits der markierten Wege fahren.
• Weidevieh nur im Schritttempo nähern und offene Weidegatter schließen.
• Biker benehmen sich wie Gäste im Wald.
• Respektvolles Verhalten gegenüber dem Jagd- und Forstpersonal, Grundbesitzern und Wanderern.
• Die geltende Straßenverkehrsordnung (StvO) ist einzuhalten.
• Vorausschauend auf halbe Sicht mit kontrollierter Geschwindigkeit fahren.
• Auf Forststraßen ist jederzeit mit Kraftfahrzeugen, Arbeistmaschinen und Holzlagerungen zu rechnen.