Abschaffung der Wehrpflicht hätte fatale Folgen für die Region

Zwischen 250 und 368 Rettungseinsätze täglich, jeder vierte ohne Zivildiener unmöglich.

Die Rettungsleitstelle des Landes NÖ „144 Notruf Niederösterreich“ verzeichnet zwischen 250 und 368 Rettungseinsätze pro Tag im Bezirk St.Pölten. Jeder vierte wäre ohne Zivildiener nicht zu schaffen. „Die Abschaffung der Wehrpflicht hätte also fatale Folgen für unser Gesundheits- und Sozialsystem. Ohne jene 2.600 NÖ Zivildiener, die jährlich bei uns im Einsatz sind, wäre eine flächendeckende Versorgung nicht zu gewährleisten. In 98% aller Fahrten ist der Rettungswagen in weniger als 10 Minuten am Einsatzort und das ist auch notwendig, denn bei rund 16% aller Fahrten besteht akuter Zeitdruck. Krankentransporte ohne Zivildiener sind unvorstellbar, die von der SPÖ geforderte Abschaffung der Wehrpflicht ist allein deshalb schon unverantwortlich“, erklärt LAbg. Dr. Martin Michalitsch. Das Reformen, vor allem bei der Präsenzzeit im Bundesheer notwendig sind, steht aber außer Streit. Der NÖ Landtag ist deshalb bundesweit als erstes mit dem Modell des Österreichdienstes vorgeprescht. „Das Modell des Österreichdienstes schafft notwendige Reformen, gewährleistet dabei aber den Zivildienst, einen umfassenden Katastrophenschutz und orientiert sich an modernen Herausforderungen der Landesverteidigung. Die Eckpunkte: Die Wehrpflicht bleibt, die Tauglichkeit wird zu einer Berufsfähigkeit umgebaut. Der Grundwehrdienst bleibt, setzt sich aber aus 5 Monaten Präsenz- und 1 Monat Milizzeit zusammen. Dieses eine Monat ist u.a. in Katastrophenfällen zu leisten, verfällt aber nach drei Jahren. Der Zivildienst bleibt unverändert bei 9 Monaten. Was im Wesentlichen durch den Österreichdienst komplett umgebaut wird, sind Ausbildung und Tätigkeitsfelder. Sie werden allesamt sinnvoll und für das spätere Leben von Nutzen sein, das geht vom Katastrophen- und Sicherheitsmanagement bis hin zum Erwerb von sprachlichen Kenntnissen, je nach Fähigkeiten und Interessen jedes Einzelnen“, erklärt LAbg.Dr. Michalitsch.